Schmerzen lindern mit TTouch for you

Mit TTouch können Schmerzen gehen und Lebensfreude wieder kommen

Frau Schmidt ist 82 Jahre alt und sie hat zwei künstliche Kniegelenke und ein künstliches Hüftgelenk. Als ihr Hüftgelenk zum ersten Mal operiert wurde, war sie einige Tage nach der OP nachts auf der Toilette. Als sie das Badezimmer verlassen wollte, betrat zeitgleich eine von der Mitpatientin gerufene Krankenschwester das Krankenzimmer. Die Wucht der Tür stieß Frau Schmidt um und warf sie zu Boden.

Mittlerweile waren etliche Operationen nötig, bei denen mehrfach ein neues Hüftgelenk eingesetzt werden musste. Im Jahr 2014 lag Frau Schmidt von März bis Oktober im Krankenhaus, zeitweise war das künstliche Hüftgelenk entfernt, um das Bein frei von Keimen zu bekommen. Als ich vor drei Wochen zur Frau Schmidt kam, saß sie im Rollstuhl, hatte ihren rechten Fuß auf einer Erhöhung liegen, und das Knie lag frei. 

Ein Physiotherapeut kam zu ihr und massierte ihr Bein, was sehr schmerzhaft für sie war und meist auch Tage danach noch solche Schmerzen auslöste, dass selbst Morphium-Tabletten nicht mehr wirkten. Ihre Schultern waren sehr verspannt. Sie saß ganz rund in ihrem Rollstuhl, der eigentlich viel zu schmal für ihr Becken war. Die Füße kamen nicht bis auf den Boden, doch die Fußstützen waren zu hoch. So hingen ihre Füße in der Luft und ihr linker Fuß stützte ihren rechten, so gut es ging, da der sonst starke Schmerzen verursachte. Die Armlehnen waren ebenfalls zu hoch, so dass sie meist nach vorne gebeugt saß, da ihre Ellenbogen auch keinen Platz zwischen den Armlehnen und ihrem Körper hatten. 

 

Sie hatte keine lange Hose an, so dass ich ihre Beine und Narben gut sehen konnte. An den Hüftgelenken gab es mehrere tiefe und lange Narben. Das Gewebe drumherum war gerötet und heiß. 

 

Ich begann mit liegender Leopard Touch in Druck Stärke 2-3 in der Nähe der Rötung und arbeite mich langsam in Richtung der tieferen Lagen und heißeren Stellen vor. Innerhalb von 10 Minuten Minuten war die Temperatur deutlich anders und Frau Schmidt sagte mir, dass es gut tut.

 

Ich wollte dem Bein gerne einen besseren Platz geben und das Knie angewinkelt lagern, doch das macht ihr zu viele Schmerzen. Ich begann etwas Feldenkraisarbeit mit dem Bein zu machen und merkte, dass war schon die Idee einer Bewegung große Angst in dem Bein auslöste. Es waren mehr gedachte als ausgeführte Bewegungen, die ich mit dem ganzen Bein machen konnte. Jede Zelle war in Alarmbereitschaft. Ich kombinierte etwas Feldenkrais Arbeit am Fuß mit Waschbär und Bär-Ttouches. Frau Schmidt konnte meine Berührungen nicht wahrnehmen. Sie hatte kein Gefühl mehr im Fuß seit fünf Jahren. 

 

Zwischendurch wollte ich den Fuß eine Pause geben und ihn Richtung Boden stellen, doch es durchzog sie sofort ein Schmerz und sie stützte ihn gleich mit dem linken Fuß wieder ab um in etwas anzuheben. Am Ende der Fußbehandlung mit noch etwas Feldenkraisarbeit am Knie konnte sie den Fuß auf den Boden stellen und war schmerzfrei. Erstaunlich fand ich, dass dies möglich war, da der Boden immer noch zu weit weg war und das Bein in einem ungünstigen Winkel stand. Danach konnte der Fuß komplett stehen und blieb da auch für die nächste halbe Stunde in der ich da war. Wir versuchten ihn auf eine Erhöhung zu stellen, doch das war noch zu schmerzhaft.

 

Ich begann an ihren Schultern und Nacken zu arbeiten mit einer Kombination aus  Wolken Leoparden rund ums Schulterblatt, Regenwurm TTouches und Feldenkraisübungen. Außerdem legte ich ihr die Schulter Bandagen an, die sie als sehr angenehm empfand.

Wir waren beide gleich über ihre neue Möglichkeit begeistert den Fuß auf den Boden stellen.

 

 

Eine Woche später

Heute war Frau Schmidt relativ müde. Sie hatte sich mittlerweile eine feste Unterlage gesucht, auf der sie ihre beiden Füße ab und zu abstellen konnte für kurze Zeit. Sie berichtete mir, dass es nach 4 Jahren zum ersten Mal möglich war, dass ihr Mann ihr ins Bett helfen konnte, ohne dass sie schreien musste. 

Ich zeigte ihr, wie sie den TTouch bei sich selber anwenden kann, sowohl an der Narbe als auch am Knie. Wieder touchte ich für eine Weile ihre Füße und verband das mit Feldenkrais Übungen. 

Da Angst der Hauptgrund war, warum ihr Bein kaum zu bewegen war, gab ich ihr einen Schal, den sie um ihr Knie legen konnte und es so heben und etwas bewegen konnte. So musste nicht der andere Fuß die Arbeit machen, und sie konnte aufrechter sitzen und ihre Hüftgelenke wurden eher befreit als fixiert durch die passive Gelenkbewegung. 
Außerdem gab ich ihr die Idee eine Rolle in ihren Rücken zu stellen, so dass sie aufrechter sitzen konnte, und zeigte ihr ein paar Feldenkrais Übungen, die sie mit ihren Armen und Schultern machen konnte. Nach 30 Minuten war sie eigentlich müde genug, und wir haben noch etwas geredet. Ich verabschiedete mich für zwei Wochen und gab ihr neben den TTouch die Aufgabe mit ihren Füßen Bewegungen zumachen, als würde sie gehen oder tanzen. Sie habe früher viel getanzt, sagte sie. Ich empfahl ihr ein Lied in ihrem Kopf zu spielen und mit ihren Füßen am Boden dazu ein wenig zu tanzen und empfahl die Feldenkrais Übungen der gekreuzten Arme.

 

Zwei Wochen später

Heute Morgen kann ich wieder zu Frau Schmidt und war schon gleich fasziniert, wie aufrecht sie saß. Sie sagte mir sogleich, dass sie sich sehr viel besser fühle. Sie mache weiter Leopard TTouch an ihrem Knie, unter anderem auch nachts, wenn sie nicht gut schlafen konnte und an der Hüfte. Die Bodywrap lag auf dem Tisch, sie nutze sie häufig. Sie konnte nun alleine vom Bett aufstehen. Sie hatte kaum Schmerzen mehr, wenn ihr Mann ihr half ins Bett zu kommen und sie könne viel besser auf die Toilette gehen. Ihre Schultern waren sehr viel freier und ihre ganze Laune hatte sich entspannt und verbessert. 

Meine größte Überraschung kam, als ich ihr Bein bewegen wollte und bemerkte, dass ich es problemlos anheben und auf meinen Fuß legen durfte und das Knie sogar mit meinem Knie etwas anheben konnte, so dass es nicht gestreckt war. Nicht nur, das ist möglich war Es war nicht nur möglich das Knie  zu beugen und zu strecken, auch eine Außenrotation war nun möglich, woran vorher nicht mal zu denken war. Vor allem: Es gab keine Angst mehr in dem Bein. Keine Angst vor Schmerz oder falscher Bewegung. Und das sagte mir Frau Schmidt dann auch: „Die Angst ist weg.“ <3 

 

Die tiefe Narbe am Hüftgelenk hatte sich gehoben. Sie war vorher gar nicht ganz zu sehen, so tief steckte sie zwischen dem offensichtlich angespannten Gewebe. Nun hatte es sich gelöst und geglättet, und die Narbe war nicht mehr so rot, und es war weniger Wärme drumherum.

Ich ttouchte ein wenig drumherum in Druckstärke zwei und fand ein wesentlich lebendigeres Gewebe. Das ganze Bein war sehr viel entspannter. Da sie selber gut am Hüftgelenk und Knie TTouch ausführen konnte, ging ich wieder zum Fuß. Dort wartete die nächste Überraschung. Sie konnte Berührung in Druckstärke drei spüren. Sie berichtete mir, dass sie nun auch, wenn die Fußpflegerin kam, spüren könne, dass sie an ihr arbeitet. Nach fünf Jahren war das Gefühl in ihren Füßen wieder zurückgekommen. 

Im Anschluss arbeitete ich noch ein wenig Feldenkrais an ihrem Kopf und zeigte ihr die Beckenuhr, damit sie ihre Wirbelsäule im Sitzen weiter gut aufrichten kann. 

 

Es war ein wirklich besonderes Erlebnis zu sehen,  wie viel Angst und Schmerz mit TTouch in nur zwei Wochen verändert und gelöst werden kann.

 

Anke Recktenwald (lizensierte Lehrerin für TTouch for you und die Feldenkraismethode)