Schiefe Wirbelsäule und Arbeit mit TTEAM

Die Wirbelsäule unter einem Sitzbein
Faraon, ein 10 jähriger spanischer Hengst, liebt es geritten zu werden. Doch wenn er auf der langen Seite auf den Spiegel zu geritten wird, sieht seine Besitzerin, dass er nicht ganz gerade läuft. Ebenso ist ist beim Führen in die Bahn zu sehen, dass ein Bügel länger ist als der andere. Sie bittet mich ihn zu reiten. Es wird schnell deutlich dass Faraon seine Reiter deutlich zu einer Seite setzt. Um herauszufinden, ob es am Sattel liegt oder am Pferd, reite ich ihn ohne Sattel und sitze ganz klar mit einem Sitzbein auf der Wirbelsäule, während das andere Sitzbein frei ist.

Ich lasse seine Besitzerin ebenfalls ohne Sattel reiten, damit sie es fühlen kann. Sie spürt es sofort und ist erstaunt. Sie hatte sich schon im Laufe der Jahre so daran gewöhnt schief auf ihm zu sitzen, dass es ihr gar nicht bewusst war.

Wirbelsäule in Bewegung bringen  mit Zick Zack
Ich reite ihn ein wenig und experimentiere damit, ihm die Möglichkeit zu zeigen, dass er seine Wirbel bewegen kann. Es fällt ihm sehr schwer.

Dann zeige ich seiner Reiterin, wie sie ihn mit TTEAM Arbeit in der Wirbelsäule beweglicher machen kann. Zick Zack über den Rücken, mit einer Hand und dem Bewusstsein die Wirbel dabei sehr sanft zu schieben und zu ziehen. Sehr langsam führt sie diese Arbeit aus und Faraon entspannt sich zusehends und beginnt tiefer zu atmen. Er geniest die Körperarbeit. TTouches entlang der beiden Rückenseiten und Schweifarbeit sowie Rippenlösen runden das Programm ab.

Satteldecke orthopädisch nutzen
Zusätzlich gebe ich ihr eine einseitig gepolsterte Satteldecke, die auf der Seite dicker gepolstert ist, auf der Faraon höher ist.

So arbeitet sie ihn achtsam vorm Reiten. Wenn sie reitet fühlt sie sich sehr seltsamen aufgrund des ungewohnten Untergrundes ist ihr der ganze Sitz so fremd.

Das Ergebnis:
1 Woche später bin ich wieder da und reite Faraon gleich ohne Sattel. Am Boden kann ich schon spüren, dass seine Rippen auf beiden Seiten flexibler sind und er sich zu beiden Seiten leicht biegen lässt. Auf seinem Rücken es ist sofort zu spüren, dass die gesamte Wirbelsäule wesentlich mittiger ist. Nach ein paar Connected Riding S-Linien halte ich an und die Wirbelsäule ist genau zwischen meinen Sitzbeinen. Faraon hat in nur 1 Woche gelernt, dass er seine Wirbelsäule bewegen und zu beiden Seiten biegen kann.

Ich lasse sein Besitzerin erneut reiten, damit auch sie den Erfolg fühlt, und sie ist sehr erstaunt. Fühlte sich das Reiten doch die Woche über so falsch an, zeigte ihr das Reiten ohne Sattel jetzt den Erfolg. Faraon wurde vorher auf der "steiferen" Seite immer schneller in der Wendung. Viele Pferde wechseln das Tempo, wenn sie die Balance verlieren. Manche werden schneller, andere langsamer. Nun blieb er auf beiden Händen auch in der Wendung im Takt und bog sich sehr schön.

Ein wunderbarer Erfolg mit dem intelligenten und lernfreudigen Hengst.