Notfall Max

Notfall Max

Todesfalle Halsriemen oder "Wie Max doch wieder gesund wurde."

Seit vielen Jahren gehen mein Haflinger Max und ich durch dick und dünn. Ebenso lange trägt Max auch hin und wieder einen stabilen Halsriemen anstelle des Stallhalfters.
Wie gefährlich ihm dieser einmal werden würde, war mir bis vor kurzem nicht bewußt. Bis zu diesem verhängnisvollen Samstag.
Max war, wie jeden Tag, auf der Koppel. Um 14.00 Uhr ging meine Reiterkollegin Annette zur Koppel um ihr Pferd zu holen. Ihr fiel auf das Max fehlte. Da er schon öfter ausgebüxt war, machte sie sich zuerst auf die Suche nach ihm. Sie fand ihn auch, doch anders als erwartet.
Max lag am Ende der Koppel in dem 2 m tiefen Entwässerungsgraben, der zu der Zeit wenig Wasser führte.
offensichtlich hatte er sich beim Kratzen mit dem Hinterbein im Halsriemen verfangen und stürzte irgendwann. Den Spuren zufolge überschlug er sich, so daß er im Graben landete.
Er versuchte weiter seinen Hinterhuf zu befreien. Doch der Metallring klemmt unter dem Hufeisen. Das andere Hinterbein grub er bei seinen Versuchen immer tiefer in die Wand des Grabens.
Annette stieg sofort zu ihm und löste den Halsriemen. Er stand nicht auf. Sie informierte sofort übers Handy die Reiterkollegen. Mit Jeep und Seilwinde zogen sie Max aus dem Graben.
Der Tierarzt versorgte ihn sofort auf der Koppel.
Max wurde zur Zeit des Unfalls auf 30 Jahre geschätzt, und war in nun in sehr schlechter Verfassung. Sein Kreislauf war stark angegriffen, und sein Maul war schon ganz blau, er hatte einen Schock und zitterte am ganzen Körper. Sein Kopf, Hals und Rücken waren extrem angeschwollen. er sah schrecklich aus.
Den eingeklemmten Fuß konnte er nicht aufsetzen, sein Kopf hing auf dem Boden. Die Atmung war schlecht und die Diagnose: Halswirbelverletzung!
Wir sollten abwarten!!
Taten wir aber nicht, Durch Freunde bekam ich die Adresse von Anke Recktenwald. sie arbeitet nach der Tellington Methode und ist eine von ihr anerkannte Practitionerin. Annette hatte vor kurzem einen ihrer Kurse besucht und rief sie am Abend an.
Als Anke von Max hörte sagte sie das sie ihm gerne helfen würde, aber auch keine Wunder vollbringen könnte.
Gesagt getan, Anke sah sich Max an, der den Kopf nicht höher als 10 cm über dem Boden halten konnte. Nahm sie ihn etwas höher knickte er mit der Hinterhand ein. Also begann sie mit TTouches um ihm Linderung zu verschaffen und die Selbstheilung des Körpers anzuregen. Alles ganz sanft und nur soweit er es zulassen konnte.
Ich konnte kaum glauben was ich da sah. Max entspannte sich und schien es zu genießen.
auch der Tierarzt konnte am nächsten Tag eine überraschende Verbesserung feststellen.
Nach 4 Tagen konnte Max den Kopf schon deutlich heben. Keiner hatte an einen so guten Verlauf geglaubt. Nach einer Woche konnte er wieder über die Boxenwand schauen. es war ein tolles Gefühl ihn wieder sehen zu können, wenn man zu ihm an die Box kam. Auch wenn sein Hals noch geschwollen und gespannt war.