Dual aktiviert mit Tellington Training

Wie Tellington TTouch Training, nicht nur beim Pferd, beide Gehirnhälften aktiviert.
Wozu dient diese Aktivierung beider Gehirnhälften?
Die Körperhälften sind mit den Gehirnhälften verknüpft. So wird durch die Aktivierung auch die körperliche Balance und Synchronisations - oder Koordinationsfähigkeit verbessert.Die Gehirnhälften haben verschiedene Aufgaben. Erfahrungen in Zusammenhang zu bringen, zu erinnern und somit auch um zu lernen, gehört zu den Aufgaben der linken Gehirnhälfte. Kreativität und Emotionen gehören beispielsweise zu den Aufgaben der rechten Gehirnhälfte. => Arbeiten beide gut zusammen stellt sich ein höheres Leistungspotential ein und eine bessere körperliche, emotionale und mentale Balance. Beim Mensch ist diese Aktivierung beider Gehirnhälften bekannt aus dem #BrainGym, da werden Übungen gemacht, die mit beiden Händen zugleich ausgeführt werden, wie zum Beispiel, mit jeder Hand zeitgleich, gespiegelt, ein Haus zeichnen, in die Luft oder auf Papier. Oder die liegende Acht.
Brain Gym Übung: spiegelverkehrt zeichen mit beiden Händen zugleich
 
Auch nahezu alle #Feldenkrais Lektionen, rufen diese Aktivierung hervor. Alle Bewegungen, die rechts und links zugleich koordiniert werden oder auch die Mittellinie überkreuzen. Auch wenn es im Feldenkrais vor allem um Bewusstheit geht, um das Erkennen von Handlungsmustern und das Entdecken neuer Möglichkeiten, wirkt dieser eine Aspekt selbst dann, wenn man die Bewegungen ohne Achtsamkeit ausführt. In Eckart Meyers Anleitungen finden sich viele Bewegungen aus dem Brain Gym und der Feldenkrais Arbeit, die diesen Effekt nutzen.
Michael Geitner hat viele Übungen für Pferde zusammen getragen, bekannt unter dem Begriff #Dualaktivierung, und dazu die grandiose Idee diese Gassen aus leichtem Material herzustellen. Das brachte und bringt noch immer, eine schöne und sinnvolle Abwechslung in die Longierarbeit vieler Pferde bringt.
In der Tellington Methode werden die Gehirnhälften von Mensch und Pferd gleichzeitig aktiviert.
Das Mikado in der Brieftaube. Hier wird deutliche dual aktiviert
1. Das Labyrinth besteht aus Gassen, die in einer besonderen Art ausgelegt sind. Allein durch die Gasse findet schon die #Dualaktiverung im Pferd statt. Ein überraschende Ergebnis fand sich ausserdem beim Messen der Gehirnwellen: Besonders in den Kurven, die das Pferd im Labyrinth geht, wird zusätzlich seine Lernfähigkeit angesprochen. Bei EEG Messungen lies sich eine Aktivierung der Beta Gehirnwellen in beiden Gehirnhälften feststellen.
2. Die „heimkehrende Brieftaube“ ist eine Führposition in der 2 Menschen zugleich ein Pferd führen. Natürlich ist es wichtig, dass beide sich gut aufeinander abstimmen und die gleichen Anweisung an das Pferd geben. Dann bewegt sich eine Person auf jeder Seite, die richtungsweisende Gerte wird ebenfalls von beiden Seiten gesehen, und so werden die Gehirnhälften verknüpft. Wie sehr das neben körperlicher auch zu emotionaler Ruhe führt, kann man erkennen, wenn man ein aufgeregtes Pferd in die Brieftaube nimmt. Manchmal ändert sich schon in Sekunden der Zustand und das Pferd wird ruhiger und ausgeglichener.
3. In der Garage lernt das Pferd stehen bleiben. Die beiden Stangen rechts und links dienen als Rahmen. So dass es ihm leichter fällt, die Aufgabe zu verstehen. Doch zugleich ist dieser Rahmen auch eine Aktivierung der Gehirnhälften. Lernt das Pferd jetzt die „Statue“, also still zu stehen, während wenn der Mensch sich um es herum bewegt, schafft dieser Rahmen bessere Voraussetzung die Übung zu lernen. Hat das Pferd Stillstehen so gelernt, was meist recht schnell geht, versteht es dann auch ausserhalb der Garage besser, was es tun soll
In der Garage lernt das Pferd leichter stillstehen und sich beidseitig wahrzunehmen
4. Planearbeit
Um ein Pferd zu lehren, dass es einem unbekannten Boden vertrauen kann, wenn sein Reiter es dahin führt, lehren wir das Pferd zuerst zwischen 2 Planen am Boden durchzugehen, die nach und nach geschlossen werden. Wenn der Mensch dabei neben dem Kopf des Pferdes geht, schaut das Pferd nur die Plane auf der anderen Seite an und macht sich oft schief. Darum führen wir das Pferd in einer Position die weiter vorn ist. So kann das Pferd zu beiden Seiten nach der Plane schauen, was wiederum die Aktivierung der Gehirnwellen und so ein schnelleres und besseres Lernen möglich macht. Hinzu kommt natürlich, dass so auch vermieden wird, dass das Pferd die Plane auf der Seite des Menschen übersieht und mit der Hinterhand dahin ausweicht und beim Drauftreten erschrickt.Auch hier ist die Aktivierung der Gehirnhälften nur einer der Nutzen, denn vor allem geht es ja darum, das Pferd eine Strategie zu lehren, mit der es sich einem Untergrund nähert, den es nicht als sicher einschätzt, möge das nun eine Plane, weiße Linie auf der Fahrbahn oder auch Wasser sein. Da das Pferd mit TTouch Training neues Verhalten lernt, und nicht über Gewöhnung trainiert wird, kann es das Gelernte überall anwenden.
Planetraining verknüpft mit Fahren über Brustleinen!!
Ein weiterer Teil der Planearbeit ist, zwischen zwei aufgehaltenen Planen durchzugehen. Dies dient dem Verladetraining für Pferde mit Platzangst und auch dem Sicherheitstraining bei Pferden, die sich erschrecken oder für Jungpferden vorm Anreiten. Im Sinne der Dualaktivierung gilt hier das Gleiche, wie bei den Planen auf dem Boden. Verbunden mit dem Fahren über Brustleinen wird die Intelligenz des Pferdes auf sehr hohem Niveau geschult,was bedeutet es kann situationsangemessen statt instinktiv reagieren.
5. Schwimmnudeln
Eine weiter Übung aus dem TTouch Training, die für uns u.a. Grundlage des Anreiten und des Verladetrainings ist, ist das Führen unter eine „Brücke“ von Schwimmnudeln. Zu Beginn stellen sich hier erst mal 2 Menschen auf 2 Blöcke, zwischen denen das Pferd durchgeht. Dann lernt es da stehen zu bleiben und von beiden Menschen gettoucht zu werden. Idealerweise stehen die Menschen auf Sattelhöhe und können so mit etwas Futter das Pferd auch, mal nach rechts, mal nach links, zum Umschauen bewegen. Sowohl diese Übung, als auch das gehen zwischen hochgehaltenen Schwimmnudeln, (zu beginn nehmen wir meist erst mal Gerten) wirkt wieder aktivierend auf die beiden Gehirn- und Körperhälften. Dies sind nur einige Übungen aus dem TTouch Training sie zeigen wie komplex diese Methode aufgebaut wird. Denn jede Übung hat immer viel mehr als nur einen Nutzen oder Effekt. Doch nicht nur das Pferd, auch der Mensch lernt seine Balance zu verbessern und seine Geirnhäflten zu aktivieren.
In fast allen Führpositionen wird mit beiden Händen gearbeitet. Die Führleine befindet sich meist in beiden Händen und die Gerte und die Leine werden fast immer in versch. Händen gehalten. So lernt der Mensch Koordination, Bewusstheit , Balance und aktiviert seine Gehirnhälften.
Im eleganten Elefant über den Stern.
Ein weiterer Baustein des TTouch Trainings sind die 1 1/4 Kreise, die Magic TTouchs, die Zeltfunktionen aktivieren, Gesundheit fördern, Vertrauen stärken und Angst abbauen.Während der Ausführung des TTouch Kreises stellt man sich das Zifferblatt einer Uhr vor, denn man möchte einen möglichst runden Kreis, der bei 6 Uhr beginnt und bei 9 Uhr endet. Die Aufmerksamkeit auf den Ziffern und der Technik des Kreise aktiviert die linke Gehirnhälfte. Die Intuition, die Tiernamen und das Fühlen, dass dabei so wichtig ist, aktiviert die rechte. So ist jeder achtsam ausgeführte TTouch Kreis, mit den 9 Elementen, auch eine wunderbare Aktivierung beider Gehirnhälften.
TTouch Training ist eben weit mehr als „nur“ eine gewaltfreie Erziehungsmethode.
In der Tellington TTouch Methode liegen immer noch viel mehr „Geschenke“ als man auf den ersten Blick erkennen kann.
Let’s stay in TTouch :-)
Eure Anke Recktenwald