Die Reitsponystute Joy hatte die Rippe eingeklemmt. Svenja schreibt wie sie ihr half:

Die Reitsponystute Joy hatte die Rippe eingeklemmt. Svenja schreibt wie sie ihr half:

Als ich meine Stute Joy vor fast 3 Jahren kaufte, ging für mich ein Traum in Erfüllung. Mein eigenes Pferd =)
Am Anfang hatten wir beide sehr viele Probleme. Jeden zweiten Monat war Joy entweder lahm, hatte eine Sehnenentzündung, sich irgendwas ausgerenkt, sich ein Eisen ausgetreten und wir hatten mal wieder eine längere Auszeit. Von Reiten konnte nie wirklich die Rede sein und das ging fast 2 Jahre so.
Seit letztem Oktober nun habe ich mich entschieden, regelmäßig Stunden bei Anke Recktenwald zu nehmen, weil ich an einem stressfreien und harmonischen Reiten interessiert war und mir da die Tellington Methode usw. sinnvoll erschien.
Seitdem ging es eigentlich nur noch bergauf. Mein Pferd, das vorher einen leichten Senkrücken hatte, immer mit hohem Hals durch die Gegend lief, die ich nicht aussitzen konnte, weil sie zu hart und verspannt im Rücken war, lief schon nach einiger kurzer Zeit recht schön über den Rücken, in einer Vorwärts-Abwärts Dehnung, sehr entspannt. Der Rücken fing an zu schwingen und kam hoch, Joy hat Muskeln im Rücken aufgebaut (der Sattel musste schon 7 cm geweitet werden) und kann mich jetzt besser tragen als vorher.
Bis jetzt ging es rund 7 Monate nur bergauf mit mir und Joy. Joy lief eigentlich immer besser und entspannter. Letzte Woche aber kam dann die Wende, ich verstand gar nichts mehr.
Es fing schon beim Putzen an. Joy ließ sich nicht am Bauch anfassen, das sie hat mir ganz deutlich gezeigt, mit angelegten Ohren und wollte beißen. Dachte ich „oh nein, hoffentlich fängt sie nicht wieder an wie früher mit beißen, wenn ich sattle usw.“ Darauf habe ich nichts gegeben und habe gesattelt. Dabei hat Joy rumgescharrt, was sie sonst auch nie macht. Beim Aufsteigen hätte sie mich fast gebissen. Dann wollte ich reiten. Alles fühlte sich anders an. Joy ging gar nicht aktiv vorwärts, ich musste sie bei jedem Schritt treiben. Der Trab war furchtbar, Hirschhals und los gings. So kannte ich Joy gar nicht mehr. Das war alles schon längst längst vorbei. Ich gab das Reiten dann auf.

Am nächsten Tag bin ich kurz nochmal geritten, da ging Joy wieder besser, dann waren wir 2 Tage ausreiten, da hat sie Vollgas gegeben und ich dachte noch, sie hätte Spaß. 2 Tage darauf atmete Joy sehr komisch. Sehr schnell und sehr kurz und flach. Ich wusste echt nicht was mit Joy los war, Anke war gerade da, hatte aber auch keine richtige Erklärung. Der Sattel war vor kurzem von einem neuen Sattler geändert worden und wir überlegten ob es daran lag. Doch auch ohne Sattel lief sie nicht so viel besser.

Wir checkten Puls/Atmung/Temperatur, nur die Atmung war höher. Eine Kolik schlossen wir auch aus. War irgendwas passiert, irgendwas in Joys Alltag? Das ließ mir aber alles keine richtige Ruhe.
Also fragte ich einen Chiropraktiker um Rat. Sie kam und hat sich Joy angesehen. Joy hatte einige Wirbel im Hals verklemmt, eine Schulter stand bisschen höher als die andere und eine Rippe war eingeklemmt.
Der Chiropraktiker hat die Schulter und den Hals gelöst, die Rippe jedoch konnte nicht gelöst werden. Sie hatte 2mal versucht, die Rippe zu lösen, es gelang ihr aber nicht. Joy half auch nicht gerade dabei, weil sie hampelte wie verrückt umher. Aber sie hatte auch richtige Schmerzen, kann sie sogar verstehen.
Dann zeigte ich dem Chiropraktiker wie ich das Rippenlösen nach der Tellington-Methode mache. Sie meinte, es könnte nichts schaden das zu probieren, sie hat auch schon viel von den Ttouches gehört, kennt sich aber nicht richtig damit aus.

Nach 3 Tagen Pause habe ich dann Kreistouches entlang des Rückenmuskels gemacht (zw. Wirbelsäule und Rippen) und Rippenlösen.

Als ich bisschen dabei war, die Rippen zu lösen auf der rechten Seite (wo die Rippe klemmte), hob Joy plötzlich den rechten Hinterfuß nach vorne und schlug so komisch gegen den Bauch und dann sackte sie in der Hüfte ein. Ich wusste nicht was das bedeuten sollte.... habe bisschen Pause gemacht und nochmal mit dem Rippenlösen angefangen. Und nochmal ist Joy in der Hüfte eingesackt, das sah so komisch aus. Ich hatte keine Erklärung hierfür und hoffte nur, dass ich nichts falsch gemacht hatte. Ich ging dann zur linken Seite über (Ttouches macht man immer auf beiden Seiten) und begann mit Rippenlösen und Kreistouches. Kein Problem, Joy sackte nicht ein. Dann begann ich nochmal auf der rechten Seite und Joy blieb sehr schön auf 4 Beinen stehen.

 Dann war gerade der Chiropraktiker im Stall und ich fragte sie, ob sie einen Blick auf Joy werfen könnte, Joy hätte vorher so komische Bewegungen gemacht und wäre in den Hüften eingesackt, das wäre ja nicht normal.

Sie sah sich Joy an und meinte: „Super Arbeit, die Rippe ist wieder gelöst“ Sie meinte auch noch, dass Joy mir nur helfen wollte, deshalb ist sie so eingesackt. Sie war sehr erstaunt, dass ich das mit den Ttouches hinbekommen hatte und ich war natürlich auch sehr überrascht, aber total froh. Ich hatte es mit Ttouches geschafft, meinem Pferd eine eingeklemmte Rippe zu lösen, das ist doch genial.
Auf diesem Weg möchte ich also sagen, dass ich sehr froh bin, mich genauer mit der Tellington Methode beschäftigt zu haben, denn wie man an meinem Pferd sehen kann, helfen die Ttouches wirklich und den Pferden kann sehr gut auf diese Art und Weise geholfen werden .
Vielen Dank auch an Anke, die nun so regelmäßig zu uns kommt und mir und meinem Pferd sehr viel weiter hilft =)

Svenja aus Luxemburg