Diagnose Kissing Spines - Centered Riding

Diagnose Kissing Spines - Centered Riding

Im Mai 2001 kauften wir den damals 5-jährigen Wallach Dior. Sein Vorbesitzer und Züchter wollte ihn ursprünglich über eine Auktion verkaufen. Doch dem Druck hielt der sensible Wallach nicht stand und so ging er noch während der Vorbereitungsphase wieder zurück zu seinem Besitzer und anschließend zu uns.
Anfangs konnten wir Dior nicht mit Gerte reiten, er stürmte panisch los und machte sich fest. Wir brauchten viel, Zeit um das Vertrauen zu ihm zu gewinnen.
1 Jahr später war unser Glanzjahr. Dior arbeitete willig und gerne mit und so waren wir auf jedem Turnier in Dressurprüfungen der Klasse A und L platziert. Doch die Freude sollte anscheinend nicht lange anhalten. Dior fing an, beim Reiten den Schweif einzuklemmen und machte sich in der Nierenpartie fest. Dieses Verhalten veranlasste uns, den Wallach in einer Klinik durchchecken zu lassen - mit dem erschreckenden Ergebnis - Kissing Spines -. Betroffen sind 4 - 5 Wirbel im Bereich der Sattellage. Der Tierarzt dort sagte jedoch, dass man nach einem entsprechenden Trainingsprogramm trotzdem "normal" weiter reiten könnte, auch höhere Dressur. Die Realität zeigte indes ein anderes Bild, denn das monatelange Aufbautraining führte nicht zum gewünschten Erfolg. Wir wollten unbedingt, dass Dior wieder so läuft wie früher. Also versuchten wir es mit Osteopathie- und Akupunkturbehandlungen. Die Phase der Besserung war nur von kurzer Dauer.
Im Diagnose Kissing SpinesInternet stießen wir dann auf eine Pferdeklinik, die sich auf Rückenprobleme spezialisiert hat. Wir nahmen Kontakt auf und schickten die Röntgenbilder der betroffenen Dornfortsätze zur Beurteilung zu. Das Resultat: Medizinisch kann hier nicht geholfen werden. Bei einer Skala von 1 - 10 ist Diors Rücken bei 9,5 eingestuft worden (1 steht für einen gesunden
Rücken). Nach diesem Schlag entschieden wir uns, die Behandlungen abzubrechen. Nach 11/2 Jahren Weidegang wagten wir uns wieder auf dieses Pferd. Der Rücken sah gut aus und war auch nicht mehr druckempfindlich. Wir gingen gelegentlich am langen Zügel mit ihm ins Gelände. An dressurmäßige Arbeit war aber überhaupt nicht zu denken. Sobald wir die Zügel aufnahmen, drückte er den Rücken weg und machte sich fest. Wir haben uns damit abgefunden und ließen das Dressurreiten mit ihm sein.
2005 kauften wir uns die beiden Bücher "Centered Riding" von Sally Swift. Diese haben unser Interesse am CR geweckt. Wir wollten unbedingt an einem Lehrgang teilnehmen. So sind wir über eine Bekannte an Anke Recktenwald gelangt und haben mit ihr einem Wochenendkurs durchgeführt. Wir waren uns nicht sicher, ob wir mit Dior daran teilnehmen könnten. Doch Anke schaute ihn sich genauer an und sagte: "Ja, wir versuchen es." Anfangs lief er, wie wir es von ihm in letzter Zeit gewohnt waren: mit weggedrücktem Rücken. Doch dann im Verlauf des Kurses fing er an, ab und zu seinen Hals fallen zu lassen, er war sehr aufmerksam und es schien ihm Freude zu machen.
Während des Reitens waren wir nicht - wie sonst - krampfhaft versuchend ihn an den Zügel zu reiten, sondern hielten die Aufmerksamkeit nur auf den eigenen Körper: Die weichen Augen, die Atmung, die Bausteine, das Zentrieren und Fahrradfahren. Wir saßen dadurch anders auf dem Pferd und Dior dankte es, indem er den Kopf senkte. Die Übergänge waren anhand der Grundlagen völlig zwanglos - einfach genial.
Es ist nur Schade, dass wir nicht schon früher mit dem Centered Riding begonnen haben, es ist so ein tolles Gefühl. Wir stehen erst am Anfang, aber uns ist klar, dass wir hiermit unbedingt weiterarbeiten wollen.                                                                Silvi + Gitte Ackermann          September FotoVideo: erster Trab im Kurs    Foto rechts, 2. Kurstag: endlich  vorwärts abwärts

Diors Geschichte geht weiter Ostern im darauf folgenden Jahr

Dior war 5 Tage bei mir, da er nun zwar den Weg in die Tiefe fand, und dort mit seinem neuen ROC Sattel und seiner balancierten Reiterin locker lief, aber die Mitte fiel ihm schwer. Er lag auf dem Gebiß, war zäh in der Wendung und fühlte sich insgesamt schwer an. Mit TTEAM und neuen Reitübungen fand er eine Verbinung zwischen seinem Kopf und seinem Becken und zum Schluß ging er auch am Halsring leicht:
s. Foto  mit seiner Besitzerin

Dior ging mit mir 6 Tage in den nächsten Kurs. Ich arbeitet ihn viel vom Boden, ritt ihn einmal am Tag und er wurde von Tag zu Tag leichter und eleganter. Mit großem Bedauern, doch dem Wissen dass seine Reiterinnen ihn in diesem Sinne weiter arbeiten gab ich ihn nach 6 interessanten Tagen wieder ab. Dior war so verändert, so viel leichter und eleganter geworden, dass er zu Hause sogar von der Herde, kaum wieder erkannt wurde, erzählten Silvi und Gitte mir.
Das Foto ist am letzten Tag gemacht worden.

Danke Dior! Danke Gitte und Silvia Ackermann
Anke